Alexandra Popp hat erneut die unhaltbare finanzielle Situation vieler Fußballerinnen in der Frauen-Bundesliga angeprangert.
Köln (SID) – Nationalmannschafts-Kapitänin Alexandra Popp hat erneut die unhaltbare finanzielle Situation vieler Fußballerinnen in der Frauen-Bundesliga angeprangert und zudem eine Enttabuisierung des Themas Homosexualität im Sport gefordert. „Was hat Sexualität mit Sport selbst zu tun? Nichts, einfach nichts!“, sagte die Torjägerin von Double-Gewinner VfL Wolfsburg im Interview mit Sportradio Deutschland und fügte an: „Für mich spielt das keine Rolle und das sollte für jeden so sein.“
Der Frauenfußball, so Popp weiter, sei in dieser Hinsicht „unfassbar tolerant“. Bei ihnen spiele es keine Rolle, ob Partner oder Partnerin. „Es geht um den Sport, es geht um die Leistung und den Erfolg, den alle anstreben. Bei uns ist es normal!“, sagte die Olympiasiegerin von Rio 2016, bei der vergangenen EM in England sechsfache Torschützin.
Die gleiche Haltung wünsche sie sich bei den Männern, sie sehe darin auch eine große Chance. „Ich glaube, dass dieser Sportler oder Fußballer noch mehr Prozente aus sich herausholen könnte, wenn einfach akzeptiert würde, wen er liebt, als wenn er die ganze Zeit eine Lüge lebt. Denn das ist ja auch eine psychische Belastung“, betonte „Poppi“.
Dafür lägen die Frauen in Sachen Gehalt meilenweit hinter den Männern. „Es gibt Spielerinnen in der Bundesliga, die verdienen entweder gerade mal 50 Euro Fahrgeld oder damit sie gerade versichert sind 250 Euro im Monat. Und da sprechen wir von der 1. Frauen-Bundesliga. Was will man dazu dann noch sagen? Das kann halt einfach nicht sein“, sagte die 31-Jährige.
Popp führt die deutschen Vizeeuropameisterinnen in den beiden anstehenden Länderspielen bei den Weltmeisterinnen aus den USA an. Die Begegnungen finden am 11. November in Fort Lauderdale/Florida (1.00 Uhr MEZ/zdf.de) und am 13. November in Harrison/New Jersey (23.00 Uhr MEZ/sportschau.de) statt.
Bild: Popp kritisiert den Umgang mit Homosexualität im Sport (© AFP/SID/FRANCK FIFE)