Im Sommer kaufte Borussia Dortmund für hohe Millionenbeträge ein. Doch nicht alle Neuzugänge kommen beim BVB regelmäßig zum Einsatz. Hat sich der Verein in der Transferperiode verkalkuliert?
Drei Bankdrücker bereiten dem BVB Sorgen
Für insgesamt 73 Millionen Euro sicherte sich Borussia Dortmund im Sommer Jobe Bellingham (30,5 Millionen Euro), Fábio Silva (22,5 Millionen Euro) sowie Carney Chukwuemeka (20 Millionen Euro). Die drei Stars sollten bei den Borussen für frischen Wind sorgen, doch die Aufbruchsstimmung bleibt bislang aus.
Überwiegend wärmen die drei Offensivspieler die Bank der Dortmunder und kommen kaum zum Einsatz. Silva hat sogar nur 49 Spielminuten in den Pflichtspielen zu verbuchen.
Dortmund-Coach Niko Kovač fordert Geduld
Die Fans werden langsam ungeduldig. Vor allem Jobe Bellingham erntete schon häufiger Kritik. Nicht nur seine Leistungen sind bislang wenig überzeugend, sondern auch das Verhalten des Vaters Mark Bellingham sorgte in der Partie gegen St. Pauli für mächtig Aufsehen bei den BVB-Fans und für Unmut bei Sportdirektor Sebastian Kehl.
Der BVB-Trainer Kovač selbst fordert Geduld für die drei kostenintensiven Spieler. Ob sie in Zukunft mehr Spielzeit erhalten, ist unklar. Bei Jobe Bellingham munkelt man sogar bereits von einem frühen Abgang im Winter.
Hier mehr dazu lesen: Borussia Dortmund unattraktiv? – Verlässt Jobe Bellingham den BVB diesen Winter?
Jobe Bellingham tut sich schwer in der Bundesliga
Der jüngere Bruder von Jude Bellingham stand bisher nur 318 von möglichen 700 Spielminuten in Pflichtspielen auf dem Platz. Dabei galt er im Sommer als Königstransfer schlechthin und sein Bruder Jude kam damals direkt in die Startelf.
Statt Lob hagelte es des Öfteren Kritik für den 20-Jährigen, vor allem nach seinem Abwehrfehler beim 1:2 gegen den FC Bayern München.
Niko Kovač steht aber weiter zu seinem jungen Talent mit dem berühmten Nachnamen: „Jobe macht einen guten Eindruck. Natürlich erhofft er sich mehr Spielminuten. Ich habe auch kein Problem damit, ihn morgen vielleicht aufzustellen. Ich weiß, was er kann.“
Carney Chukwuemeka kam kaum zum Einsatz
Chukwuemeka soll laut dem BVB-Trainer zwar fleißig trainieren, doch die Dortmunder haben viele erstklassige Spieler vorn: Adeyemi, Brandt, Beier. Deshalb kam der Neuzugang in letzter Zeit etwas kurz – nämlich in vier Bundesliga-Spielen für insgesamt 85 Minuten.
Ob er sich in Zukunft noch behaupten kann und häufiger von der Bank loskommt, wird sich zeigen. Doch Kovač soll im Vergleich zu Silva und Bellingham bei Chukwuemeka in einer Pressekonferenz schon verhaltener geklungen haben.
Fábio Silva nach Verletzung öfter zu sehen
Und Fabio Silva? Er kam mit muskulären Problemen nach Dortmund, entwickelt sich aber gut. Doch auch hier tritt der Trainer auf die Erwartungsbremse. Sind Spieler wie Guirassy schlichtweg zu gut, um Silva, Bellingham und Co. mehr Chancen zu ermöglichen?
Der Dortmund-Coach machte auf jeden Fall klar: „Wenn man einen Vertrag beim BVB unterschreibt, dann ist das nicht nur ein gut dotierter Vertrag, sondern auch einer, bei dem man weiß: Es gibt hier verdammt viel Konkurrenz.“
Und diese Konkurrenz bekommen besonders die drei teuren Bankdrücker gerade Spiel für Spiel zu spüren.
Heute steht das nächste Bundesliga-Spiel gegen den 1. FC Köln an. Um 18:30 Uhr rollt der Ball. Wird der BVB heute im Heimspiel drei Punkte erspielen? Und wie viel Zeit auf dem Rasen bekommen die Dortmunder Bankdrücker?







