Am Sonntag spielte in der Bundesliga Hamburger SV gegen den VfB Stuttgart und am Ende war es ein Wahnsinns-Spiel. Der HSV setzte sich 2:1 durch und behält die drei Punkte im Volksparkstadion.
Das Tor des Tages: ganz klar der Siegtreffer durch Fabio Vieira in der Nachspielzeit. Der HSV ist vor 57.000 Zuschauern durch Robert Glatzel in der 17. Spielminute 1:0 in Führung gegangen und Deniz Undav konnte das Spiel nach dem Seitenwechsel in der 54. Minute ausgleichen. Doch dann kam die Nachspielzeit und der Treffer von Vieira. Das Stadion kochte und bebte zugleich. Alle sind förmlich ausgerastet und Hamburg gewinnt.
Fabio Vieira, HSV: „Ich bin unglaublich glücklich. Natürlich über mein erstes Bundesligator, vor allem aber darüber, dass ich den Fans etwas zurückgeben konnte für die Unterstützung, die sie uns immer und in jedem Spiel geben. Wir haben bis zur letzten Sekunde gekämpft und haben den wahren Spirit dieses Teams gezeigt. Wir haben nie aufgegeben, auch nicht in Unterzahl, und haben uns am Ende mit dem Tor und diesem Dreier belohnt.“
In der Schlussphase ist der HSV nach einer Gelb-Roten Karte gegen Rössing-Lelesiit in Unterzahl geraten und musste sich gegen den Druck des Europa-League-Teilnehmers Stuttgart wehren.
Die Gäste hatten in der Nachspielzeit eine sehr gute Freistoßposition, verloren den Ball aber, woraufhin der HSV einen Konter fuhr und der eingewechselte Vieira in der 90.+4 Minute zum 2:1 vollenden konnte.
Hamburgs Cheftrainer Merlin Polzin: „Es ist für uns ein besonderer Fußballnachmittag. Wir sind gemeinsam in eine Richtung gegangen, haben immer wieder Antworten gefunden und uns belohnt. Gegen den VfB haben wir viel gelitten und verteidigt, aber die Variabilität des Gegners in vielen Phasen unter Kontrolle gehabt – sowie am Ende unsere Chance effizient genutzt.“
Cheftrainer Sebastian Hoeneß: „Glückwunsch an den HSV zum Sieg – aus unserer Sicht ist das ein besonders bescheidener Spielausgang. Wir haben durch Badredine Bouanani die erste Chance, sehen allerdings beim Gegentor nicht gut aus. Anschließend haben mir die Aktivität und die Dynamik gefehlt – wir haben viel nach links und rechts gespielt, hatten aber kein zielstrebiges Vertikalspiel. Es wurde in der zweiten Halbzeit besser, aber die ganz zwingenden Aktionen blieben überwiegend aus.“
Alexander Nübel, VfB: „Die Niederlage ist total unnötig – wir müssen es schaffen, mindestens den einen Punkt mitzunehmen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es definitiv nicht unser bestes Spiel war. Wir haben unter anderem die Dynamik vermissen lassen. In der zweiten Halbzeit haben wir uns gesteigert, aber insgesamt zu wenig zwingende Chancen kreiert.“
Deniz Undav, VfB: „Zum Schluss ist es richtig blöd gelaufen. Wir wollten bei dem Freistoß kreativ sein, indem wir flach auf den zweiten Pfosten spielen – das ging leider komplett schief. Hinzu kam, dass wir am heutigen Tag nicht so richtig die Energie ins Spiel bekommen haben, wie uns das eigentlich auszeichnet. Das ärgert uns, das müssen wir uns ankreiden.“
Daten zum Spiel Hamburger SV gegen VfB Stuttgart
Hamburger SV: Heuer Fernandes – Capaldo, L. Vuskovic, Torunarigha – Mikelbrencis (67. Gochleishvili), Sambi Lokonga (67. Vieira), Remberg, Muheim – Philippe (67. Baldé), Glatzel (34. Königsdörffer/ 88. Ramos), Rössing-Lelesiit
VfB Stuttgart: Nübel – Al-Dakhil, Chabot, Hendriks (87. Mittelstädt) – P. Stenzel (46. Leweling), Chema, Nartey (57. Stiller), Vagnoman, El Khannouss, Führich (40. Undav) – Bouanani (87. Jovanovic)
Tore: 1:0 Glatzel (17.), 1:1 Undav (54.), 2:1 Vieira (90. +4)
Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Sören Storks (Ramsdorf)
Gelbe Karten: Rössing-Lelesiit / Stenzel, Andrés, Undav, Vagnoman
Quellen zu den Aussagen: VfB Stuttgart – Hamburger SV
Robert Glatzel, HSV: „Aufgrund meiner Verletzung ist meine Gefühlslage natürlich etwas gemischt. Ich habe beim Tor etwas im Oberschenkel gespürt, habe es dann nochmal versucht, aber habe gemerkt, dass es nicht besser wird. Ich hoffe, ich bin noch rechtzeitig raus, sodass die Verletzungspause nicht allzu lang wird. Die Freude über mein Tor, das Alex einfach perfekt vorbereitet hat, und über den Sieg ist aber natürlich riesengroß.“
Nicolai Remberg, HSV: „Wie laut es hier heute im Stadion war, das ist Wahnsinn, gerade beim entscheidenden Konter, der das 2:1 gebracht hat. Was für eine Aktion! Ob der Sieg am Ende verdient ist, kann ich nicht sagen, es ist auch nicht wichtig. Wichtig ist nur der Dreier.“
Nicolas Capaldo, HSV: „Dieser Sieg ist so wichtig und gibt uns so viel Energie! Diese Energie haben wir auch auf dem Platz gezeigt, denn dieses Spiel hatte so viele Geschichten. Erst die Führung, dann der Ausgleich, den wir verarbeiten mussten, dann noch der Platzverweis – und dann gewinnen wir in Unterzahl und in der letzten Minute, das ist einfach besonders.“
Miro Muheim, HSV: „Es ist wirklich schwer zu beschreiben, wie sich das gerade anfühlt. Erleichterung, Stolz, Freude, das trifft es wohl am besten. Wir haben 94 Minuten lang gekämpft, haben alles reingeworfen. Schön, dass es heute belohnt wurde, und ganz besonders freut es mich für unsere Fans, zu denen wir eine besondere Verbindung haben.“








