Aus der ausgelassenen Stimmung, die am Mittwoch bei der Einreise der Feyenoord-Rotterdam-Fans noch herrschte, wurde rasch eine Spielnacht voller Eskalationen. Bereits in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag gab es einige Gewaltdelikte und Sachbeschädigungen. Doch während des Europa-League-Spiels gegen Stuttgart waren die niederländischen Anhänger des Feyenoord Rotterdam kaum zu bändigen.
Hochrisikospiel: Wie risikoreich war der Spieltag und die Nacht danach?
Die Stuttgarter Polizei wusste, was auf sie zukommt und stufte das Spiel im Vorfeld als Hochrisikospiel ein. Bereits vor der Anreise der feierwütigen Fans trafen sie entsprechende Vorkehrungen. Mehrere Hundert Einsatzkräfte waren im Dienst.
Die Fans von Feyenoord Rotterdam sind europaweit als gewaltbereite Anhänger bekannt. Dafür erhielten sie sogar im Januar 2025 in Frankreich „Hausverbot“.
Schon am Mittwoch – einen Tag vor Spielstart – fingen die Polizeibeamten mit Personenkontrollen an, was zu einigen lustigen Bemerkungen im niederländischen Portal „Rijnmond Sport“ führte: Hochrisikospiel VfB Stuttgart vs. Feyenoord Rotterdam: Polizeiliche Fan-Kontrolle direkt nach Ankunft
Doch insgesamt verlief der Mittwoch – bis auf ein paar Randalen und kleinere Gewaltdelikte – ganz ruhig. Die Fans und Ultras genossen das Wetter, tranken Bierchen, hörten Musik und versuchten vereinzelt, noch an ein Ticket für die bevorstehende Euro-League-Partie zu kommen. Von gewaltbereiten Fans war nichts zu sehen, es blitzten nur immer wieder die schwarz-rot-weißen Trikots unter den Jacken hervor.
Feyenoord-Exzesse: Randale auf dem Weg zum Stadion
Bei Auswärtsspielen scheint die Stimmung von den niederländischen Feyenoord-Ultras umzuschlagen. Sie sind berühmt-berüchtigt für ihre gewaltbereiten Exzesse.
Auf dem Weg ins Stadion – der MHP-Arena in Stuttgart – fingen die ersten Rotterdam-Anhänger an zu randalieren. Am Bahnhof in Untertürkheim, wo der Fanmarsch startete, wurde bereits viel unerlaubte Pyrotechnik gezündet.
Ein Polizeisprecher berichtete außerdem dem SWR, dass sich einige Ultras auf einer Baustelle mit Material gegen die Einsatzkräfte bewaffneten. Die Polizeibeamten drohten den Feyenoord-Fans mit dem Wasserwerfer und konnten so die brenzlige Situation entschärfen.
Fanmarsch musste mehrfach gestoppt werden
Bereits der Fanmarsch von Untertürkheim bis ins Stadion musste mehrfach gestoppt werden, weil es immer wieder zu Pöbeleien und Gewaltdelikten kam. Obendrein musste die Feuerwehr mehrere kleinere Feuer in den Gebüschen löschen.
Trotz der Verbotsdurchsagen wurde immens viel Pyrotechnik gezündet unter den Feyenoord-Fans. Der Fanmarsch hüllte sich in einen roten Schleier.
Auch im Stadion gab es Krawalle
Nachdem die erste Halbzeit zwischen dem VfB Stuttgart und Feyenoord Rotterdam weitestgehend ruhig geblieben war, war die Lage in der zweiten Halbzeit schon deutlich angespannter.
Kein Wunder, denn die erste Halbzeit blieb für beide Clubs torlos. Erst in der 2. Halbzeit konnte Stuttgart auf den letzten Metern zwei Tore schießen und den (Heim-)Sieg holen. Die Torknipser des Abends waren El Khannouss (84. Minute) und Undav (90.+1 Minute).
Stimmen und Reaktionen vom VfB Stuttgart zum Sieg gegen Feyenoord Rotterdam
Aktuell liegt Stuttgart auf Platz 20 und würde Stand jetzt einen Platz in den Play-offs erhalten. Feyenoord ist auf Platz 29 abgerutscht.
Feyenoord-Fans on fire: Pyrotechnik im Gästeblock
Während des Derbys hatten die Stuttgarter Einsatzkräfte mit sehr aggressiven Fußballfans zu tun, sodass sie letztlich zu Pfefferspray und Schlagstöcken griffen, um Schlimmeres zu verhindern.
Doch die Feyenoord-Fans rissen die Absperrgitter mehrfach aus den Gästeblöcken und versuchten, zu den Stuttgart-Fans zu gelangen. Außerdem legten die Rotterdam-Ultras Feuer im Gästeblock und zündeten Fanutensilien an.
Und wie verlief die Nacht nach dem Spiel?
Tatsächlich verlief die Abreise und auch die Nacht nach der Europa-League-Pleite laut den Polizeikräften ruhig. Die Gästefans wurden in Bussen zurück zur Stuttgarter Innenstadt gebracht, wo bereits viele Polizeikräfte auf sie warteten.
Am Ende war das Problem nicht die breite Masse an Fußballbegeisterten, sondern einzelne Problemfans. Zusätzlich verhinderte die Polizei akribisch, dass sich die Anhänger aus den unterschiedlichen Lagern begegneten. So konnte das Schlimmste am Ende souverän verhindert werden.






