Fußball ist ein Hochleistungssport, bei dem sich selbst erfahrene Athleten schnell verletzen können. Doch wenn trotz einer Verletzung gespielt wird, nur um bei der WM-Qualifikation die bestmögliche Torbilanz zu kreieren, dann hört der Spaß auf.
Dem spanischen Verband wird vorgeworfen, Lamine Yamal Schmerzmittel verabreicht zu haben, damit er trotz gesundheitlicher Komplikationen bei der WM-Qualifikationsphase auf dem Platz stehen kann. Er spielte selbst dann noch, als Spanien bereits klar in Führung lag. Hansi Flick kritisiert diesen Umstand sehr.
Lamine Yamal – der Golden Boy des FC Barcelona
Lamine Yamal gilt als das Ausnahmetalent schlechthin. Er ist gerade einmal 18 Jahre alt und hat schon eine traumhafte Karriere vorzuweisen. Sein aktueller Marktwert beträgt 200 Millionen Euro, womit er auf Platz 1 der wertvollsten Spieler liegt. Dicht gefolgt von Jude Bellingham, Erling Haaland und Kylian Mbappé mit jeweils 180 Millionen Euro.
Mit 16 Jahren und 57 Tagen debütierte er bereits für die spanische Nationalmannschaft, wo er inzwischen 23 Spiele absolvierte und sechs Tore schoss. Doch bei der Qualifikationsphase für die bevorstehende WM überschattete der Skandal um Yamals Einsatz die Spielqualität des spanischen Kaders gänzlich.
„Er hat trotz Beschwerden für die Nationalmannschaft gespielt.“
Hansi Flick, der Cheftrainer der Katalenen, ist seit dem Debakel in der WM-Quali außer sich. Er wirft dem spanischen Verband vor, er habe Yamal gezwungen, auf dem Platz zu stehen und Schmerzmittel zu nehmen, obwohl dieser mit Beschwerden am Schambein zu kämpfen hatte.
„Er hat 73 und 79 Minuten mit Beschwerden gespielt, ohne zwischen den Spielen trainiert zu haben. Und das ist keine gute Betreuung der Spieler“, schimpft Flick in einer Pressekonferenz.
Das Ende vom Lied: Lamine Yamal fällt im LaLiga-Spiel gegen Valencia komplett aus und auch beim Champions-League-Start gegen das Woltemade-Team Newcastle United ist vermutlich nicht mit dem Youngster zu rechnen. Ein klares Ärgernis für den Barça-Trainer, der selbst bereits als Nationaltrainer tätig war.
Der spanische Verband weist Vorwürfe zurück
Der spanische Nationaltrainer Luis de La Fuente ließ den Flügelspieler gegen Bulgarien (3:0) 79 Minuten lang spielen, gegen die Türkei (6:0) spielte er 73 Minuten lang. Die Erfolge sprechen für sich, doch Flick zeigt sich darüber bestürzt: „So kümmert man sich nicht um einen Spieler. Ich bin darüber sehr traurig.“
Dass Lamine Yamal eine wichtige Rolle für Spanien einnimmt, ist bereits klar. Dennoch zeigt sich der Fußballverband überrascht von der Kritik. Der 18-jährige Spieler habe weder bei der An- und Abreise im Trainingslager von Komplikationen gesprochen, noch habe er es beim medizinischen Personal berichtet. Auch seine Einsätze habe er zu keinem Zeitpunkt infrage gestellt, genauso wenig wurde vom Klub berichtet, dass es Beschwerden gäbe.
Es ist zumindest klar, dass Lamine Yamal in den letzten Wochen mit Rückenbeschwerden zu kämpfen hatte. Ob der spanische Fußballverband wirklich nicht auf den Torjäger verzichten wollte oder ob dieser selbst die Beschwerden verschwieg, um auf dem Platz stehen zu können, ist bislang ungeklärt. Er selbst schoss in beiden Quali-Spielen kein Tor, hat aber drei Assists zu verbuchen.