Vor dem Finale der WM hat Human Rights Watch (HRW) den Druck in der Debatte um einen Entschädigungsfonds für Arbeitsmigranten noch einmal erhöht.
Doha (SID) – Kurz vor dem Finale der Fußball-WM hat Human Rights Watch (HRW) den Druck in der Debatte um einen Entschädigungsfonds für Arbeitsmigranten noch einmal erhöht. „Wenn die FIFA und Katar keine Abhilfe für die weitreichenden, nicht behobenen Missstände schaffen, denen die Migranten, die das Turnier vorbereitet und durchgeführt haben, ausgesetzt waren, werden sie ein Erbe der Ausbeutung und Schande hinterlassen“, sagte Rothna Begum von HRW.
Das Endspiel am Sonntag falle auf den Nationalfeiertag Katars und den Internationalen Tag der Migranten. Dies sei „ein passender Zufall angesichts der unverzichtbaren Rolle“ der Arbeitsmigranten, sagte Begum: „Das Mindeste“, was die FIFA tun könne, sei, den Beitrag der Arbeiter anzuerkennen und sich zu verpflichten, „all jenen Abhilfe zu schaffen, die misshandelt wurden und durch die Maschen gefallen sind“.
Mehrere Menschenrechtsorganisationen fordern von der FIFA seit Mai Entschädigungszahlungen für Arbeiter, die nach der WM-Vergabe 2010 ums Leben gekommen sind, verletzt oder ausgebeutet wurden. Bislang hätten die FIFA und Katar „ungenaue und irreführende Behauptungen“ darüber aufgestellt, dass die bisherigen Systeme in dem Emirat ausreichen.
Der Entschädigungsfonds der katarischen Regierung (Workers‘ Support and Insurance Fund) sei aber „auf Lohndiebstahl beschränkt“ und der Zugang „mit zahlreichen Hindernissen behaftet“, schrieb HRW. Zudem befasse sich der Fonds nicht mit Verletzungen, Todesfällen am Arbeitsplatz oder Lohndiebstahl in den zehn Jahren vor der Einrichtung im Jahr 2020.
Bild: FIFA und Katar werden weiterhin unter Druck gesetzt (© AFP/SID/KIRILL KUDRYAVTSEV)
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