Dass in einer Saison mehrere Kapitäne bestimmt werden, ist zunächst nicht unüblich, denn Spielerinnentransfers, Rote Karten und Verletzungen sind schwer vorhersehbar. Doch bei den Wölfinnen gibt es anscheinend in dieser Saison direkt drei Verantwortliche für die Regenbogenbinde. Wieso ist das so?
Kann eine Wölfin die Last allein nicht schultern?
Nach dem Unentschieden gestern, bei dem der VfL Wolfsburg im Bundesligaauftakt gegen den HSV eine 3:1-Führung aufgab, könnte der Verdacht aufkommen, dass das Team mit der aktuellen Saison überfordert ist. Das würde auch die Aufstellung von drei Mannschaftskapitäninnen erklären.
Trainer Stephan Lerch erklärte kurz vor dem BL-Auftakt gegen Aufsteiger Hamburger SV: „Mir ist es wichtig, dass die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt wird.“
Derzeit tragen Alexandra Popp, Svenja Huth und Janina Minge die Kapitänsbinde. Für Huth und Popp – zwei erfahrene Nationalspielerinnen – ist diese Aufgabe nichts Neues, während Minge sich zunächst in ihr neues Amt einarbeiten muss. Doch auch sie durfte bei der vergangenen EM stellvertretend für die verletzte Giulia Gwinn die Regenbogenbinde präsentieren.
Mehrere Kapitäninnen, ist das erlaubt?
Dieser Umstand ist erlaubt und auch sinnvoll, um einzelne Spielerinnen zu entlasten. Vor jedem Match muss eine Teamkapitänin festgelegt werden. Popp, Huth und Minge werden abwechselnd ihre Mannschaft anleiten, um das bestmögliche Ergebnis aus der aktuellen Bundesligasaison herauszuholen.
Der Vizemeister möchte in diesem Jahr nichts Geringeres, als Platz 1 der Tabellenspitze zu werden. Mit einem 3:3 im ersten Aufeinandertreffen ist das nicht der beste Start, aber auch kein Ding der Unmöglichkeit.
Derzeit größter Konkurrent für die VfL Wölfinnen ist der FC Bayern München. Hier mussten sie vor einer Woche beim Supercup bereits eine 2:4-Niederlage einstecken. Am 14. September trifft die Mannschaft erst einmal auf den FC Carl Zeiss Jena und eine Woche später auf den 1. FC Köln. Wir dürfen uns auf eine energiegeladene Bundesligasaison freuen, bei der nichts unmöglich scheint!