Heute trafen Ulm und Hansa Rostock im Donaustadion in Ulm aufeinander. Die Hanseaten schossen die Gastgeber mit einem 5:0 zum Mond, doch neben dem galaktischen Torhagel fiel in den Zuschauerrängen noch etwas anderes auf. Ultras von Hansa Rostock schickten einen Gruß heraus – allerdings nicht an die Ulmer, sondern an die Ultras von Rot-Weiss Essen.
„Egal, welche Reihe – alles *otzen“
Die Message war klar: Die Rostocker Ultras schickten an die Essener Ultras via Banner die Worte: „Westtribüne Essen: Egal, welche Reihe – alles *otzen“.
Dabei geht es nicht um eine Provokation, die sich die Hanseaten mal eben aus Langeweile aus dem Ärmel geschüttelt haben. Vielmehr war der Banner die Reaktion auf die heiß umstrittene Flyeraktion der RWE-Ultras im Heimspiel gegen den 1. FC Schweinfurt (2:1).
In den letzten Tagen wurde deutschlandweit negativ über die Aktion gesprochen. Einige Mannschaften reagierten bereits darauf, unter anderem Hansa Rostock.
Rot-Weiss Essens Ultras sorgten für einen Skandal
Mit der Aufschrift „Keine Weiber in den ersten Reihen“ entsetzten die RWE-Ultras so einige in den vergangenen Tagen. Die Vereinsführung von Rot-Weiss Essen äußerte sich dazu, dass diese Aktion und der Inhalt des Flyers in keinerlei Hinsicht mit den Werten des Clubs vereinbar sind.
Die „Weiber“ erhielten jedoch infolge eine breite Unterstützung, wie beispielsweise im Heimspiel der Eintracht-Frankfurt-Frauen gegen den 1. FC Köln. Dort wurde die klare Botschaft platziert: „Weiber in die erste Reihe“.
Die Frankfurterinnen spielten 1:1 gegen die Kölnerinnen. Heute bezwangen sie die Wölfinnen trotz Unterzahl: Wölfinnen, was war los? VfL Wolfsburg verliert gegen Eintracht Frankfurt im Heimspiel.
Neben den Unterstützer*innen wurde ebenfalls eine Initiative ins Leben gerufen. Über die RWE für Toleranz-Webseite wird beim nächsten Rot-Weiss-Essen-Heimspiel gefordert, dass die ersten Reihen im Block W2 den Frauen gehören – den sogenannten „Weibern“. Ob die RWE-Ultras die Essener Westtribüne hergeben, ist jedoch fraglich.
Hansa Rostock Ultras nicht wegen Botschaft pikiert
Die Rostocker Ultras sind nicht wegen der sexistischen Botschaft beleidigt, sondern wegen der Nachahmung der RWE-Ultras. Sie seien wohl die Ersten gewesen, die mit einer ähnlichen Flyeraktion für Diskussionsstoff sorgten. Sie forderten etwa die bedingungslose Unterstützung ihrer Mannschaft über die gesamte Spieldauer (90 Minuten) sowie einen maßvollen Alkoholkonsum.
Hoffentlich erholen sich die Hansa-Rostock-Ultras schnell von ihrem gekränkten Ego und können den Sieg ihrer Mannschaft in vollen Zügen genießen.








